Aus dem Leben eines Illustrators …

310_Illusratorleben

Jeder Beruf und jede Berufung hat so ihre eigene Art die Wahrnehmung zu beeinflussen. Bei mir ist es das Verlangen Personen, Dinge, Körperteile oder Szenen spontan zu zeichnen wenn ich Sie sehe. Was ich auch mehr tun sollte um ein wenig mein Können in der Anatomie zu verbessern. Hier im Blog ignoriere ich ja so fast alles was ich gelernt habe :D

Besonders bei einzelnen Körperteilen, wie Arme oder Teile im Gesicht bin ich regelmäßig versucht schnell ein Foto zu machen. In diesem Falle war es diese unendlich große Nase. Die war einfach nur phantastisch. Ich hätte sie am liebsten aus verschiedenen Winkeln gezeichnet.

Und was machen eure Berufe und Berufungen/Hobbies mit eurer Wahrnehmung?

22 Gedanken zu „Aus dem Leben eines Illustrators …

  1. Ich arbeite als Lektorin und Korrektorin. Das führt dazu, daß ich jeden Rechtschreibfehler, jedes doppelte Leerzeichen, jeden Grammatikfehler u.ä. sehe und über jeden schlechten oder gar falschen Ausdruck stolpere. Und die Zeitungen und Bücher sind voll davon. Vom Internet will ich gar nicht erst reden. Manchmal habe ich beim Lesen schon den Rotstift in der Hand und kann mich gerade noch davon zurückhalten in fremdes Eigentum (z.B. ein Bücherhallenbuch) eine Anmerkung zu machen.

    • Oh je, wie erträgst Du meine Texte unter den Comics!?!? (Und in meinen Unterseiten) Die Comics lasse ich ja meistens schnell von meiner Liebsten überprüfen, aber der Schmarrn den ich darunter schreibe ist unkorrigiert. Ich hoffe es ist für dich erträglich. Und lass Dir sagen, auch wenn mir meine leichte Legasthenie unangenehm ist, habe ich keinen Stress damit wenn man meine Texte korrigiert ;) Brauchst Dich also bei mir nicht zurückhalten. Ob ich alles umsetze kann ich allerdings nicht versprechen :D

      • Ich gebe zu, manchmal ist der Drang, Dich auf Fehler hinzuweisen, schwer zu beherrschen, aber ab einer gewissen Menge ist es einfach zu viel und auch sehr unhöflich. Eine Zeitlang habe ich das bei Dir ja auch gemacht, aber ich hatte dann das Gefühl, Du wolltest das nicht, also habe ich damit aufgehört. Die Comics gehen meistens und die Untertexte und/oder Fehler versuche ich zu überlesen. Ich genieße Deine Comics, also muß ich mit Fehlern eben leben und Du befindest Dich ja (leider) in hervorragender Gesellschaft.

        • Ich versuche besser zu werden. Seit einigen Monaten fallen mir selber meine Fehler mit „dass“ und „das“ auf. Klappt noch lange nicht immer, aber immer öfter. Die kleinen Erfolge eines Legis ;)
          Ich ertappe mich auch immer wieder dabei, dass ich Wörter nach Gefühl, oder gefühlter Bedeutung groß schreibe. Wenn es mir also wichtig ist, dass ein Objekt schnell ist wird daraus ganz schnell Schnell etc.
          Solange Du Freude an meinen Comics hast bin ich zufrieden ;)

  2. Ähnlich wie bei Leila, auch wenn ich ja „nur“ Sekretärin bin, aber auf fehlerfreie und gut lesbare Schreiben arbeite ich halt auch hin.
    Außerdem denke ich immer so Dinge wie „Oh, der fährt auf dem Radweg entgegen der Fahrtrichtung, wenn der jetzt nen Unfall hat, hat er 30 % Mitschuld.“

    Bei den Hobbies liegt natürlich das Rollenspiel weit vorne bei der veränderten Wahrnehmung. Ich kann mich noch erinnern, wie ich mal mit nem Freund vor einer mittelalterlichen Stadtmauer stand und mit ihm darüber diskutierte, wie viel erschwert die Klettern-Probe wohl wäre, um da hochzukommen.
    Von den „wie könnte ich dieses Gebäude hochklettern“-Gedanken, die ich habe, seit ich Assassin’s Creed spiele, fang ich gar nicht erst an….

  3. Als Informatiker genügt bei mir oft ein Blick in den Taskmanager oder Systray eines fremden Rechners, um schwer beherrschbare Optimierungs- und Müllentsorgungsbedürfnisse auszulösen.

    Als jemand, der mal längere Zeite Musik gemischt/komponiert/arrangiert/produziert hat, fällt es manchmal schwer, ein Musikstück in Gesamtheit warzunehmen. Man zerlegt es beim Höhren in einzelne Tonspuren, Effektketten, Passagen etc. Das ist mitunter echt nervig wenn es sowas plattes wie Radiomusik ist.

  4. Awww, das kommt mri so bekannt vor XD Bin zwar eher Schreiber als Zeichner, doch es gibt Momente, da hätte ich von manchen Leuten wirklich gerne ein Foto! Einfach um mich von ihnen inspirieren zu lassen…oder sie als Charaktere in Geschichten einzubauen! *wuahaha*
    Aber hey, kleiner Tipp! Was immer wieder gut ankommt, ist das gute, alte „Im-Cafe-sitzen-und-vorbei-gehende-Leute-anstarren > : )
    Von Freakshow bis hin zu Offenbarungen, ist mir da schon wirklich alles untergekommen…immer wieder ein Erlebnis O_o

  5. Ich würde niemals im RL eine Szene, eine Situation oder eine Mechanik sehen und denken: „Hmm.. das könnte man nachprogrammieren.“ Niemals!

  6. Ich habe ja immer einen kleinen Stapel Visitenkarten beiner favorisierten Klavierstimmerin dabei und drücke die manchmal Leuten ungefragt in die Hand. Ey wenn Leute ihr Klavier nicht alles halbe Jahr stimmen und ich mir das anhören muss werde ich fuchtig.
    Und ich gehe wesentlich seltern auf Live-Konzerte weil ih mich an jeder kleinen ungenauigkeit und unsauberkeit störe. (Das „Highlight“ war, dass ich mal in einem Kino saßund den Film nicht genießen konnte, weil die Kilmanalage links und rechts nicht in der gleichen Frequenz gesurrt hat…) Und das ist leider auch Jahre nach dem Berufsausstieg noch so. *ugly*

    Was Hobbys angeht: Ich ertappe mich oft dabei, wie ich Dinge um mich herum als Gamer wahrnehme. Tägliche Aufgaben als wiederholbare (nervige) Dailies bezeichne, wenn ich mal wieder gegen den Türrahmen renne mich wundere, ob das ein Glitch ist etc. Und die Bevölkerung gerne in NPC’s Dekoration und Questgeber einteile.

  7. Ich habe früher Verpackungen entwickelt und produziert, das führte dazu, dass ich jede Verpackung, die ich in die Hände kriegte zuerst ganz fasziniert begrabschte, begutachtete und auseinanderrupfte, ohne mein Umfeld noch wahrzunehmen. Teilweise hatte ich mehr Freude an den Verpackungen, denn an den Geschenken, die sie beinhalteten.
    Später habe ich als Buchbinder gearbeitet und die Freude an einem neuen buch nahm rapie ab, wenn dies unsauber produziert wurde und noch Heute, Jahre nach einem weiteren Berufswechsel, kann ich an Büchern und Heften, bei denen zB der Buchrücken nicht stimmig zum Farbübergang ist nicht ausstehen, ich habe schon Zeitschriften und Bücher NICHT gekauft, nur weil dies nicht passte, obwohl es mich interessiert hätte.

    Ergo, der Beruf prägt immer. ;-)

  8. Moin. ich bin Wirbelsäulentherapeut und sehe idiotischerweise den ganzen lieben Tag Fehlstellungen, muskuläre Dysbalancen und so weiter … der Drang denjenigen auf den Boden zu werfen und wieder „gerade zu stellen“ ist manchmal schwer zu beherrschen ;o)

  9. Ach je. Arbeite einmal im Bereich Software-Ergonomie und du kannst kaum noch ein Programm benutzen, ohne graue Haare zu bekommen, oder das Verlangen, den Programmierer über’s Knie zu legen.

  10. Ich bin technischer Redakteur… es vergeht kein Tag, an dem ich nicht die Hände überm Kopf zusammenschlagen könnte vor lauter Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern. Mein Topfavorit wird wohl immer der sich scheinbar viral verbreitende Apostroph sein ;)

  11. Ich bekomme den kalten Grusel, wenn Menschen in der Gastronomie einen „Expresso“, behaupten, dass die eine Jacke „oranger“ als die andere ist oder wenn ein in einem Kundengespräch eine „optimalere“ Lösung angeboten wird.
    Ich möchte die Zeitungsständer mit den Boulevardblättern an jedem Kiosk wieder anzünden. Schon bevor ich überhaupt auf den Inhalt blicke. Für mich wäre abfackeln „am optimalsten“.

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