Stimmenfang

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Ich weiß, dass dieser Comic das ganze etwas zu arg reduziert. Es ging mir hier auch ein wenig mehr um meine ganz persönliche Wahrnehmung der Dinge. Die Parteien treten gefühlt weniger für ihre eigenen Ideale ein, und versuchen vergeblich die knapp 13% zu überzeugen. „Hey, wir können genau so rechts wie ihr!“
Ich will hier nicht zu viel über das Thema schreiben. Ich mache es kurz:
Das politische Spektrum ist nicht nur „Links“ bis „Rechts“ und ich finde es schade, dass auch die „Konservativen“ sich mehr und mehr nach „Rechts“ verorten. Alles was nicht „Rechts“ ist wird zur „Linken Spinnerei“. Ich als „Progressiver“ kann mich sehr gut mit meinen konservativen Freunden unterhalten, und über Ideen für Politik und Gesellschaft austauschen. Die „Linken“ (Nicht die Partei explizit) wollen gefühlt nicht „Links-Grün-Versift“ sein und wirken wie Kinder auf dem Schulhof die versuchen dem Bully zu gefallen. „Schau her, ich kann auch Heimat“. Diskurs wird von der rechten Seite aktiv zur reinen Opfer-Inszenierung… und die Linke macht eifrig mit.
Gefühlt. So nehme ich es wahr. Ich habe zu wenig Ahnung von all den Entscheidungen und politischen Geschehnissen. Ich weiß nur, dass ich keine Politik unterstützen kann die Menschen auf Grund ihres NICHT WÄHLBAREN Seins bestrafen oder gar „entsorgen“ will. Ich sehe die Probleme, und sehe auch wie diese Probleme das „rechte“ Feuer entfachen können. Und in meinen Augen könnte die herrschende Politik dieses Feuer sehr schnell, sehr klein machen, indem das bestehende Geld anders gelenkt wird. Wir haben schon längst die Mittel und Regeln um all die „Probleme“ zu lösen, die die „Rechte“ nutzt um Stimmen zu fangen. Sie können und werden nur nicht konsequent durchgeführt. … Wie gesagt. So nehme ich es wahr. Ich mag völlig falsch liegen.
Ich werde weiter für eine progressive Gesellschaft einstehen, und werde weiter versuchen zu lernen. Ich werde Fehler machen, und werde scheitern. Ich will eine Zukunft für meine Kinder, meine Freunde, meine Mitmenschen. Niemand soll zurückgelassen werden. Ist das Utopisch? Von mir aus gerne. Es gibt quasi nie eine Lösung für alles auf einmal. Das Ziel ist die Utopie, selbst wenn man diese nie erreicht. Es geht nicht darum die Utopie „durchzuspielen“ sondern die höchst mögliche Punktzahl in „Utopie“ zu erreichen ;)

4 Gedanken zu „Stimmenfang

  1. Das Problem ist, meiner Meinung nach, nicht, dass die Leute alle „rechtsaussen“ sind, sondern, dass sie „Protest“ wählen. Wie die Wahl in Niedersachsen zeigte, wird auf Landesebenen ganz anders gewählt.
    Obwohl ich mich kein bisschen zur AfD hingezogen fühle, kann ich schon verstehen, dass bestimmte Wähler ihrem Unmut Ausdruck verleihen wollen, weil sie denken, die anderen Parteien kümmern sich nicht um sie, sondern nur um die Großen und Mächtigen (siehe Air Berlin: Mitarbeiter und Ticketkäufer gehen leer aus, Chef lässt sich als Einstiegsklausel 4,5 Mio. Euro per Bankbürgschaft, oder so ähnlich, festschreiben, egal, ob er gut ist oder die Firma in den Ruin treibt. Klar kann die Politik da wenig tun, aber der Wähler sieht das halt so.).
    Deshalb sind die Leute aufgeregt und wählen „Denkzettelparteien“, die, wenn sie an der Macht wären, noch viel weniger für die Menschen, sondern nur für ihre Interessen arbeiten würden, oder einfach an der Aufgabe zerbrechen würden (kann sich jemand Gauland in einer ernsthaften Debatte um Etatstreitigkeiten zum Thema „Arbeitsmittel für Kommunalentsorgungsunternehmen“ vorstellen? Da könnte er nicht auf Ausländer oder Sozialschmarotzer schimpfen.).
    Leider wird die AfD auch in der nächsten Legislaturperiode Zulauf haben, da das heraufziehende Koalitionsbündnis, bedingt durch die Haltung der Grünen bzgl. der Obergrenze, keine Ergebnisse im Sinne von „jetzt hart durchgreifen“ erzielen wird (was ich auch für falsch hielte). So wird die AfD wieder auf ihrem „Überfremdungs- und Heimat-Volk-Rassen-Quark“ herumpolemisieren können und die geneigten Wähler werden wieder sagen: „Mit der AfD wäre alles viel besser.“.
    Man wird sehen, oder wie Konfuzius schon sagte: „weiFWhef92hwfiuwbjvhbdc“.

  2. Ich fand die eindimensionale Einteilung in linksrechts schon immer etwas seltsam (und unverständlich). Auch zusammen mit der zweiten Dimension konservativprogressiv scheint mir die Wirklichkeit immer noch nicht ausreichend abgebildet.
    Letztendlich hat man hier eine Sitzordnung im Saal, die eben nur von links nach rechts ging, viel zu viel verallgemeinert und meint jetzt, alles politische in diese Begriffe pressen zu müssen.

    • Man müsste so einen „Stern“ einführen, wie bei so manchen Autorennspielen oder Rollenspielen bei denen 3 und mehr Attribute Sternförmig aufgeteilt werden und sich eine Fläche aus deren Werten bildet.

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