Was wir Männer uns selbst antun…

Meine Antwort auf einen Artikel einer Zeitung der da sinngemäß beschrieb: Wir Männer sind nicht für die Erziehung gemacht, die Frau ist dafür bestimmt. Wir Männer sollten die „alten Sitten“ wieder aufleben lassen. Frau an den Herd, Mann zur Arbeit.

Genau, wir Männer tun gut daran weiter unsere Frauen abwertend zu bezahlen, ihnen Entwicklungschancen zu versperren und die Liebe und Nähe unserer Kinder von uns Männern fern zu halten. Warum sollten wir Männer auch Nähe und einen ehrlichen Bezug zu unseren Kindern bekommen. Die Natur, oder gar Gott, will es ja anscheinend so, und nicht die Gesellschaft und ihre Regeln die Wir als Menschen aufgestellt haben und daran haften bleiben egal wie sehr sich die Welt wandelt.

Ich weiß der Artikel ist nicht 100% ernst zu nehmen, aber es ist ein spannendes und ernstes Thema.

Wir Männer tun uns selbst absolut KEINEN Gefallen wenn wir so weiter machen wie bis her. (Zum Glück tut sich ja auch ein wenig) Und wenn ich dann schon höre; „damals“ als die Familien noch funktionierten…. also damals als häusliche Gewalt gang und gebe, Vergewaltigung kein Verbrechen und Liebe und Nähe zu den Kindern noch weich und unmännlich war… wer will diese Zeiten wieder haben?

Die Männer von einst ackerten so lange die Sonne schien. Lebten in einer Hierarchie der Unterdrückung und Beleidigung. Kamen nach Hause in eine Familie die ihnen fremd war, weil sie diese nie zu Gesicht bekamen. Alles erarbeitete Geld musste DER Mann in die Familie stecken. Es entstand das Gefühl nie etwas für sich ausgeben zu können. Nie etwas großes leisten zu können. Die „Ehefessel“ war eine reale Belastung für DEN Mann. Durchhalten, hart sein und verzweifeln lag an der Tagesordnung. Im Alkohol lag bei vielen eine gern gesehene Abtötung der störenden Gedanken. Gewalt als Ventil des Unmuts und der ständigen Erniedrigung durch Religion, Arbeitsverhältnissen und Mitmännern, sobald man auch nur eine Sache tut nicht ganz „Männlich“ war. Das die Frauen sich auch an ihrer Arbeit zerrieben und schindeten wurde nicht wirklich als Wahrheit akzeptiert. „Das bisschen Haushalt“ sag ich nur.

Wir Männer haben in diesem Moment die Chance unseres Lebens all das von uns ab zu werfen. Wir könnten endlich wirkliche Männer sein. Wir können Unsere Kinder kennen lernen. Wir können dinge tun die wir wollen. Weil, ja weil auch die Frau arbeitet und mitverdient. Weil man sich die Arbeit teilt und gemeinsam nach Lösungen sucht. Wir Männer haben nur Vorteile durch die Frauenbewegung. Es gibt keinen einzigen Nachteil für uns außer einen verletzten Stolz aus dem vergangenen Jahrhundert, der weder auf Naturgesetzten noch auf höheren Mächten basiert. In der Natur gibt es genug andere Beispiele für Beziehungen und Aufzucht die offensichtlich nicht „gegen die Natur“ sind.

Wenn die Frau Hausfrau sein will, dann seid dankbar dafür und beschwert euch nicht das wir als Männer dann das ganze Geld aufbringen müssen, auch für ihre Rente. Wenn die Frau arbeiten gehen will seid dankbar dafür das auch sie Geld in die Haushaltskasse bringt und wir Männer unsere Kinder wirklich kennen lernen dürfen und ein wichtiger Teil in ihrem Leben sein dürfen. Und das wir Verantwortung in Teilen abgeben können und uns weiter entwickeln dürfen. Männer müssen zurück in die Erziehung, und nicht wie früher mit dem Schlagstock.

Das Thema hat einen gewaltigen Rattenschwanz und sorgt für genug Gesprächsstoff um ganze Bücher zu Füllen. Wir Männer sollten nicht davor zurückschrecken was neues zu probieren. Es wäre ziemlich UNMÄNNLICH davor angst zu haben und mal was neues zu probieren. Sind wir Männer nicht die Entdecker und Forscher? Die Eroberer und Revolutionäre? Warum hier Angst haben?

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