Eine nicht ganz wahre Geschichte
Heute war der Tag gekommen. Ich fühlte das Gewicht der beiden Patronen in meiner Hand. Ich spielte mit ihnen in meiner Hosentasche und spürte die Kälte. Sie waren wie ein permanenter Fremdkörper. Die Hallen waren voll und die Stars brachten den Saal zum Kochen. Tausend Leiber, die mehr Hitze produzierten als jede Heizung es in diesen Räumlichkeiten je geschafft hätte. Hätte man an diesen Tag mit einer Wärmekamera den vollen Saal gefilmt, wäre alles eine einheitliche rote Masse gewesen. Nur zwei kleine blaue Punkte wären dem Betrachter aufgefallen. Gerade mal so groß wie zwei Zigaretten.
Ein blauer, kalter Punkt weniger. Ich konnte die Kapsel wie geplant positionieren. Weniger Kälte in meiner Tasche, mehr Schuld und seelischen Ballast für mein Gewissen. Jetzt war alles zu spät. Kein Rückweg. Ich hatte mich endgültig erpressen lassen und verkauft. Ruhe, ich brauchte Ruhe. Das Bewusstsein darüber, was ich getan hatte, schien mich zu erdrücken. – Wenn ich es doch nur wenigstens einem anvertrauen könnte… – Aber das war nicht möglich. Nicht, ohne diese Person in dieselbe Gefahr zu bringen wie mich.
„Ich habe etwas Kopfschmerzen und brauche etwas Ruhe.“ Die Worte kamen mir glaubhaft und flüssig über die Lippen. Jene, die mich noch blauäugig ihre Freunde nannten, ließen mich alleine in ihrem Hauptquartier und genossen ein wenig die ohrenbetäubende Musik, zu der Pappmaschee-Klingonen und Pannesamt-Offiziere wie in Trance tanzten. Endlich war ich „alleine“. – Drei, Zwei …– „Gute Arbeit, Herr Taubner.“ Auch wenn sie diesmal nicht verzerrt war, erkannte ich die Stimme. Leise bewegten sich die teuren Lederschuhe über den Teppich und der kleine schmale Mann, dem ich all das zu verdanken hatte, trat hinter der Tür hervor. – Er musste schon seit Stunden dort stehen. Unbemerkt und lauernd. – „Morgen beginnt Stufe 3. Wir erwarten, dass Sie die erste Kapsel zünden, sobald Sie die Halle betreten. Wir gehen davon aus, dass nichts schief gehen wird. Oder müssen wir uns Sorgen machen?“ Ein schmieriges Lächeln kroch über das Gesicht des Mannes, der mich vor wenigen Tagen auf der Straße angesprochen hatte. Das Gesicht, das sich mir in die Augen zu brennen schien, als ich mitten im Gespräch einen Sack über den Kopf gestülpt bekam und in einen Wagen gezerrt wurde. –Dasselbe schmierige Lächeln. –
„Es wird alles so laufen wie es soll,“ sprach ich knirschend und murrend. – Verpiss dich! – waren die Worte, die ich eigentlich sagen wollte. Den Fernseher an seinem Gesicht zertrümmern war das, was ich tun wollte. Aber noch war es zu früh dafür. Er klopfte mir auf die Schulter. „Schon morgen Abend ist alles vorbei. Wenn „Geekbegone“ in die Atemluft aus der Kapsel entweicht, wird die Normalisierung der Welt beginnen. Einheit und Kontrolle, Herr Taubner. Denken Sie daran, dass Sie die Welt von einem Virus befreien. Sie sind so gesehen ein Held.“ Das Handy klingelte. Auf dem Display das Gesicht meiner geliebten Frau. „Sie sollten ran gehen, nicht dass sie sich noch Sorgen um Sie macht.“ Wieder dieses schmierige Lächeln. Ich ging ran. „Ja?… Ja, ich komme dann runter.“ Als ich vom Handy aufblickte, war der Raum leer. Ich war alleine. Selbst der Geruch von seinem billigen Aftershave schien verschwunden. –Stufe 3– Morgen… morgen…
Eine wahre Geschichte
Heute war der erste richtige Con-Tag, wenn ich meinen „Betreuern“ hier glauben darf. Und er war schön. Ich habe einige kleine Vorträge angesehen, die mal mehr und mal weniger lehrreich waren und dann natürlich die Panels der Stars. Zu einem Großteil waren diese klasse. Es war toll, wie die Stars reagierten und wie sie mit dem Publikum interagierten. Und im Gegensatz zu gestern haben wir mal nicht für Wucherpreise gegessen. Bis auf wenige Ausnahmen war der Tag phantastisch. Die wenigen Ausnahmen, wenn es denn überhaupt welche waren, werde ich zu einem anderen Zeitpunkt beschreiben, denn das währe hier jetzt zu viel. Ich werde dann mal über das Fanverhalten als solches in „Werteverlust und so…“ schreiben (Siehe oben im Menü; wenn das Datum aktuell ist, habe ich was geschrieben ;) )
Geekfrage heute:
– Die Geekfrage heute ist auch das Foto für den heutigen Tag. (Und bitte alle Forumsleute heute zurückhalten ;) Schreibt was, aber verratet nichts. Sonst wird’s unfair.) Wer ist der gute Mann zwischen uns?
– Und weil die letzte Frage nicht gelöst, wurde hier ein Tipp: Der Mann auf dem Foto zwischen Julie und mir wäre „Gelb“. (Die Antworten dazu bitte im Beitrag davor schreiben und nicht hier ;) )
Ich hab ihn nie ausserhalb der Fernsehserie gesehen, und trotzdem auf Anhieb erkannt. Sieht sich selbst von vor 45 Jahren noch erstaunlich ähnlich, von der Haarfarbe mal abgesehen.
Was mich jetzt interessiert: hat er den Akzent auch im echten Leben?
Damit hat Johanna wohl einen geek-punkt mehr als ich, sie hatte gestern schon die richtige Idee zu deinem Farbrätsel.
Er spricht absolut ohne Akzent, allerdings kann er ihn sehr gekonnt und jederzeit ein- und ausschalten. Ein ausgesprochen freundlicher Mensch. Habe es sehr genossen ihm zuzuhören.
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